Radfahren
Das Fahrrad begleitet eigentlich jeden normalen Menschen von der Kindheit bis zum Punkt, an dem Radfahren zum Hobby wird oder nicht mehr ausgeübt wird. Bei uns war die Lücke irgendwann in der Jugendzeit, als dann Auto bzw. Motorrad einfach praktischer und bequemer war. Unser Umzug in Augsburg brachte mich wieder auf das Rad zurück, weil die paar Kilometer bis zum Bahnhof mit dem Rad einfach umweltfreundlicher und billiger waren. In Gablingen unternahmen wir mit den Jugendlichen, die wir in der Familie betreuten dann auch immer wieder Radtouren und ich pendelte weiterhin mit dem Rad zum Bahnhof. Erst der Umzug nach Kissing sorgte dafür, dass wir das Rad als Freizeitaktivität entdeckten.
Von einem Arbeitskollegen erstand ich zu dem Zeitpunkt ein Tourenrad der Firma Sursee. Das Rad war im Verhältnis zu dem bisher benutzen Kalkhoff-Herrenrad superleicht und sehr leichtgängig. Karin hechelte mit ihrem sieben-Gang Rad immer öfter hinterher und bestand auf einem Neuerwerb. Also holten wir bei einem Händler ein Corratec Damentourenrad mit 24-Gang-Kettenschaltung. Beide Fahrräder haben uns bis November 2009 treue Dienste geleistet. Karin kämpfte jedoch immer mehr mit Einstellungsproblemen bzw. Schmerzen im Handgelenk und in den Schultern.
Hinzu kommt, dass ich bis vor vier Jahren gut 40 kg mehr auf die Waage brachte, früher an Bergen Karin hinterherhechelte und jetzt je nach Berg eine oder mehrere Minuten auf sie warten musste. Im Urlaub in Worpswede merkten wir, dass ich eigentlich noch viele Kilometer mehr fahren konnte, während Karin einfach erschöpft war. Karins Bruder und seine Frau fahren neben ihren normalen Rädern ein Tandem. Bei diesem Urlaub wurde uns klar, dass wir uns auch nach so etwas umschauen wollen.
Wer mag, kann die Entwicklung auf unseren Seiten weiterverfolgen. Kurz zusammengefasst: Wir fuhren ein Hase Pino Probe, kauften uns dann ein Novosport-Tandem, das wiederum einem Zox Back2Back weichen musste. Inzwischen sind wir gleichstark und das Tandem wird nicht mehr so häufig benutzt.
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Das Rad hatte bisher keinen identifizierbaren Hersteller. Dank Thomas Neubauer (Leisauer Fahrradhaus) wurde es als erste Liegeradexperimente aus dem Hause ZOX identifiziert. Jeder fängt mal klein an und dass es immer noch funktioniert spricht für den Hersteller. Es ist mindestens zwanzig Jahre alt. Die Vorderradfederung besteht aus einer Druckfeder und einer Parallelogrammaufhängung. Die Hinterradfederung aus einem Gummipuffer.
Gekauft habe ich das Rad in Erlangen von einem Studenten und diverse Änderungen vorgenommen. Den rosafarbenen Sperrholzsitz ist durch einen GFK-Sitz ersetzt. Die Lenkerhalterung war bereits gerissen und wurde ersetzt und ein neuer Lenker montiert. Kette und Kettenführung gereinigt und neu eingestellt und die Bremsen neu eingestellt.
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Die Entwicklung geht weiter oder wie soll man es beschreiben, dass schon wieder ein neues Rad angeschafft wird. Unser Prototyp hat uns treue Dienste geleistet. Ich habe es weitgehend beherrscht und auch schwierige Passagen damit gemeistert. Dass ich dabei Blut und Wasser geschwitzt habe, wenn ich nur dreißig Zentimeter Platz hatte für das Vorderrad und nur nach Gedächtnis fahren konnte, sei am Rande bemerkt. Nein unter anderen Umständen würden wir es auch in der nächsten Saison fahren und in der übernächsten.
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Nachdem unsere Geschwindigkeiten und Leistungsfähigkeit zu weit auseinanderliefen (siehe Einzelräder Upright) brachte uns eine umfangreiche Internetsuche auf das Hase Pino bzw. ein normales Tourentandem. Mehrere Besuche in Ottenhofen bei Andreas Seliger (Traumvelo) mit super Beratung haben uns verschiedene Möglichkeiten gezeigt. Das genialste Rad für uns war das Liegedreirad von Greenpower, das aber jenseits unseres Finanzrahmens lag. Normale Tandems brachten die gleichen Probleme bei Karin wie auf dem Tourenrad. Daher fuhren wir kurz das Hase Pino.
Bei einem zweiten Besuch dann über zwei Stunden. Für Karin das Ideale. Liegeradsitz, Gelenkschonend und geniale Aussicht nach vorne. Für mich nach einer Stunde Muskelschmerzen in den Schultern und ein relativ unsicheres Fahrgefühl. Die Griffe waren für mich einfach zu weit auseinander und die Haltung ungewohnt. Zusammen mit dem Preis kamen wir ins Grübeln.
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Karin fuhr das Nazca Paseo eine ganze Zeit in die Arbeit. Nachdem sie aber immer wieder Probleme mit dem Anhalten an Ampeln und wieder Abfahren hatte und dabei zwei mal stürzte, beschloss sie für sich, dass Einspurer doch nichts für sie sind.
Das Nazca wurde dann verkauft. Zur Spezi 2013 fuhren wir ohne Kaufabsichten, einfach nur um uns umzuschauen. Am Stand von Zox wurde gerade das neu entwickelte Zox 24 ausgestellt. Sergio kannten wir ja schon von unserem Back2Back-Tandem. Er pries das neue Rad an und nötigte Karin zur Probefahrt. Da ich keinen Einspurer dabei hatte, wurde ich auch mit einem Ausstellungsrad versorgt und wir fuhren ein Stück stadtauswärts aus Germersheim hinaus. Karin kam sofort gut mit dem Rad zurecht. Zurückgekehrt stand der Entschluss bereits fest. Sie wollte so ein Rad.
im Mai fuhren wir dann nach Erlangen, damit Karin das Rad nochmal Probe fahren konnte. Der Eindruck blieb der Gleiche. Sie bestellte das Rad in grün ohne Laufräder. Ohne Laufräder, weil ich die angebotenen Laufräder in 24 Zoll einfach unschön fand. Die Felgen kommen aus dem Jugendmountainbikebereich und sind schwer weil robust und mit Bremsflanken.
Bis zur Fertigung des Rades wird es etwa 3 Monate dauern. Genügend Zeit, um sich um ein Laufrad zu kümmern. Ich schrieb also Ginko feine Fahrradteile in Person Joggl an, wie es mit schicken 24 Zoll-Felgen aussieht. Er antwortete sehr prompt: Haben wir nichts schickes. Zwei Wochen hörte ich nichts von ihm und hatte mich schon damit abgefunden, dass halt doch die häßlichen, schweren Felgen nachbestellt werden. Kurz vor der Nachbestellung erhielt ich dann eine Mail: "Ich habe 24 Zoll felgen in schwarz in Ginko-Design da. Soll ich zwei Laufräder aufbauen?". Meine kurze Antwort: "Ja!". Wir besprachen, dass eine leichtgängige 10-Gang Nabe mit Scheibenbremsadapter und eine leichtgängige Vorderradnabe eingespeicht wird. Sergio habe ich informiert, dass Scheibenbremsaufnahmen verbaut werden sollen und Scheibenbremsen.
Ende Juli war der Rahmen fertig. Wir fuhren nach Erlangen und holten auf dem Weg die Laufräder in Spalt ab. In Erlangen angekommen, fanden wir das Rad mit anderen Laufrädern aufgebaut im Laden stehen. Sergio hatte nicht die Geduld, dass das Rad erst an dem Tag vollständig aufgebaut wird. Er wollte uns dann die Laufräder mitgeben, damit ich sie umbauen kann. Klaus, seine Hilfe im Laden und ich überzeugten dann Sergio, dass der Umbau kein Hexenwerk ist und wir das gleich an Ort und Stelle machen. Sergio lieferte Schläuche und Reifen und wir stecken die Räder innerhalb von 10 min vollständig um. Noch ein bisschen Einstellarbeit und Karin fuhr ihre erste Runde mit dem Rad. Aus Spass habe ich übrigens mal das angebotene Laufrad und das neue Laufrad vom Gewicht her verglichen. Da liegen 1,5 kg beim Antriebsrad und 1 kg beim anderen Rad dazwischen. Welch ein Unterschied!
Karin fuhr glücklich ihre Touren mit dem Rad. Kurz vor einem geplanten Urlaub am Rhein entlang, sollte noch ein Nabendynamo nachgerüstet werden. Ich wollte das Laufrad nicht unbedingt umspeichen und frage deshalb wieder bei Ginko nach, ob noch eine Felge da ist. Da erfuhr ich den Werdegang der Felgen. Joggl hat bei seinem Lieferanten 24 Zoll - Felgen nachgefragt. Dieser meinte, wenn er 300 Stück abnimmt, dann stellt er die Fertigung um. 300 Stück sind zu viel. Joggl fragte deshalb Probeexemplare an und die wurden zugesagt. Es kamen vier Stück per Post. Zwei davon landeten in Karins Rad. Die anderen zwei wollte Joggl für Sergios Räder reservieren. Da er aber kein Interesse zeigte, lagen sie noch im Keller. Glück für uns. Ich rief die letzen beiden Felgen ab und orderte die Speichen und den Nabendynamo bei Joggl. Das Laufrad wurde aufgebaut und tut seinen Dienst.
Karin hat damit ein Customized Bike, das wohl so schnell keiner mehr nachbauen kann. Einzigartige Felgen, Leichtlaufräder und ein Gesamtgewicht von knapp 11 kg vollständig tourentauglich. Unsere erste größere Tour war der Fahrradurlaub 2014 entlang des Rheins.
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Die Speedmachine ist verkauft. Das neue Rad soll ein Einspurer mit großem Vorderrad (26" oder 28") sein und möglichst niedrig. Außerdem hatte ich mich an den Lehnenwinkel von 34° zur Ebene gewöhnt und wollte das weiter so haben. An der Spezialradmesse in Germersheim 2014 habe ich meine Speedmachine an den neuen Eigentümer abgegeben. Da lag es nah, sich nach was neuem umzuschauen. Eigentlich wollte ich mal das Zox 20 Zoll lowlow ausprobieren. Das Aufstehen bedarf aber einiger Übung und es hatte wieder ein 20" Vorderrad. Also fuhr ich noch kurz das 26" Lowlow Probe. Kurz mit Sergio einen Termin ausgemacht und die Spezi weiter genossen.
Nach der Spezi fuhr ich dann zu Sergio. Er hatte einen Rahmen ungepulvert und noch nicht vorbereitet da. Ich teilte ihm meine Wünsche: Tretlagerverlängerung um 4 cm und Installation eines Schalensitzes mit 34° Neigung und steiler Abstützung mit. Er hatte noch einen jungfräulichen Carbonsitz. Mit diesem probierten wir die Abstände zum Tretlager und die Länge des Hinterbaus. Es kam eine Verlängerung nach hinten um 25 cm heraus. Es sollte rot gepulvert werden und ich wollte meine Laufräder wieder selber neu aufbauen. Vorne wollte ich eine zweifache Kompaktkurbel mit Hollowtech-Kurbel und Scheibenbremsen mit Hydraulikansteuerung.
Sergio hatte das Rad so noch nicht aufgebaut. Er schrieb sich alles auf und wollte sich melden, wenn der Rahmen fertig ist. Nachdem ich ihn ja beim Kauf von Karins Zox gezwungen hatte, dass die neuen Laufräder gleich verbaut werden, willigte er ein, dass wir einen Termin an einem Freitag ausmachen und ich das Rad in seiner Werkstatt selber zusammen- und einstelle.
Nach zwei Monaten war der Rahmen soweit fertig. Ich hatte mir von Ginko zwei Felgen in der schönen halbrunden Form, leichtgängige Antriebsnabe und einen leichtgängigen Nabendynamo schicken lassen. Beide Laufräder wollte ich selber aufbauen. Alles am Laufrad wird schwarz (Nippel, Speichen, Felge, Nabe) der Rest vom Rad ist rot. Die Kurbel habe ich im Internet bestellt, natürlich auch in schwarz.
Also Freitag nach der Arbeit los nach Erlangen. Das Rad war dann in zwei Stunden aufgebaut. Es hat eine stolze Länge von 2,7 m. Unser Tandem ist 2,9 m lang. Sergio meinte, dass ich wohl doch Schwierigkeiten mit der Beinlänge bekommen sollte, weil ich ja nur wenig größer bin, wie er. Bei der Proberunde habe ich aber festgestellt, dass alles passt.
Richtig gefahren bin ich es dann bei den Touren des ADFC und bei unserem Radurlaub am Rhein entlang. Wie alle Fronttriebler hat es Probleme bei nassem Asphalt und bei Schotter, jeweils bergauf. Dann muss man halt etwas schieben. Seit einem Jahr habe ich auch eine steifere Umlenkrolle im Zugtrum von Ginko drin. Auch Karins Rad habe ich damit ausgerüstet. Durch die kurze Kette ist der Antrieb sehr direkt und es läßt sich gut beherrschen. Auch bei hohem Tempo bergab läuft es ruhig. Bei der Urlaubstour war es hinten mit zusätzlich 35 kg Gepäck belastet. Alles kein Problem.
Nun zur Wollmilchsau: Es ist tief, ähnlich wie die Speedmachine, läuft wesentlich ruhiger, ist knackiger im Antritt, allerdings auch nicht mehr die Sänfte wie die Speedmachine. Man kann es mit einem Rennrad vergleichen. Ich habe aber auch Heckfederung. Das Gewicht beträgt 12,5 kg tourenfertig. Damit stehen jetzt zwei Unikate in unserem Fahrradschuppen, weil Zox keine Räder mehr mit Schale baut und in der Überlänge hat Sergio sowieso noch keines gebaut.
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