Karin pendelte ja schon einige Zeit mit Cab-Bike und dann mit dem Mango. Ich bildete mir ein, dass ich das auch schaffen könnte, zumal ein Bekannter von uns nicht weit entfernt wohnt und dessen Arbeitsstelle etwa 3 km von meiner Arbeitsstelle weg ist und der seinen Arbeitsweg mit einem Velomobil schafft. Ich fuhr also nach Hüfingen zu Elmar Maier und schaute mir diverse Velomobile an. Eines davon war ein WAW und ein Milan. Der Milan hat es mir dann angetan. Ich fuhr einen guten 40er Schnitt auf der kurzen Testrunde.

Also bestellte ich am selben Tag noch einen Milan. Ich wollte ihn mit Tretlagermotor. Elmar überzeugte / überredete mich zum Hinterradmotor. Gut er ist der Experte und so akzeptierte ich seinen Vorschlag. Lieferzeit sollte etwa sechs Monate sein. Aus den sechs Monaten wurden dann acht Monate und der Milan kam kurz vor Weihnachten und sollte Anfang Januar wieder abgeholt werden, um ihn endgültig fertig zu machen.

Pünktlich kurz vor Weihnachten wurde er angeliefert und ich habe ihn auf mich eingestellt. Der Motor funktionierte noch nicht, aber ich konnte mit fahren. Da wir sowieso nach Göggingen mussten, machten wir eine kleine Tour dorthin. Alles lief bestens. Auf dem Rückweg fuhr ich eine Rampe am Hochablaß hinab und lies den Milan nur rollen. Am Ende der Rampe ging nichts mehr. Nicht vor und nicht zurück. Ich habe den Milan auf die Seite gedreht und da sah ich die Bescherung. Der Freilauf des Motors versagte und die Kette zog den Umwerfer in eine nicht gewollte Position. Mit viel Mühe bekam ich den Umwerfer wieder in die normale Stellung. Jedoch funktionierten danach nicht alle Gänge.

Elmar wurde angerufen und er holte den Milan kurz nach Weihnachten wieder ab. Im Januar bekam ich ihn dann wieder geliefert. Der Motor funktionierte jetzt und der Freilauf ist auch wieder in Ordnung gebracht. Was nicht gerichtet war, das habe ich aber erst mit der Zeit festgestellt, war die Ausrichtung des Schaltauges, das beim Umwickeln wohl verbogen wurde. Wegen diverser Schaltschwierigkeiten baute ich die Schwinge aus und richtete das Schaltauge exakt aus. Jetzt funktionierte alles.

Sechs mal fuhr ich in die Arbeit. Jede Fahrt dauerte 1h 40 bis 1h 50 einfach. Ich kam immer tropfnass an und brauchte jedesmal eine Dusche und drei Liter Wasser, um wieder normal zu werden. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Irgendwie war mir die Zeit zu schade. Für den Weg in die Arbeit brauchte ich mit dem Auto 45 bis 40 min. Zwei Stunden mehr pro Tag auf dem Weg war mir zuviel.

Ich nutze den Milan seit dem nur noch als Freizeitfahrzeug. Einmal bin ich noch zu einer Wahl, bei der ich Vorstand war, gefahren und zu einer Besprechung. Bei der letzten Fahrt hatte ich dann komische Geräusche am Hinterrad. Wenn ich bremste (Scheibenbremse hinten) war alles ruhig. Zu Hause habe ich festgestellt: Lagerschaden. Die Ersatzteile wurden schnell geliefert. Bis dahin wollte ich ein normales Hinterrad als Ersatz und ließ mir eines von Ginko bauen. Das Motorhinterrad wurde seitdem noch nicht gerichtet, weil es mit dem anderen Hinterrad auch gut funktionierte.

Durch die Schwärmerei von Karin über ihr DF kam ich dann zu einem gebrauchten DF-XL und der Milan stand eigentlich nur noch herum. Frank hat ihn ein paar Tage Probe gefahren. Im Frühjahr soll er aufbereitet und verkauft werden.

Was ist der Unterschied? Der Milan hat eine Glasfaserkarosse. Er wiegt etwa 36 kg. In der Carbonversion, die steifer ist, kommt er auf 32 kg. Das DF ist ein reines Carbonfahrzeug. Beim Laminieren wird ganz genau darauf geachtet, welche Fasern an welcher Stelle in welche Richtung laufen. Dadurch ist trotz hoher Steifigkeit ein Minimum an Materialeinsatz gegeben. Das DF von Karin wiegt 22,5 kg.