Als zweite Radtour in unserem Urlaub wollten wir die Dampflokrunde von Kaufbeuren über Lechbruck am See und Marktoberdorf fahren. Mit dem Zug fuhren wir um 9:36 in Kissing los. In Kaufbeuren waren wir um kurz vor 11 Uhr. Am Bahnhof waren wir etwas orientierungslos. Nach einem kurzen falschen Abstecher nach links fuhren wir dann vom Bahnhof aus rechts weg. Der Weg ist gut mit grünen oder schwarzen Dampfloks ausgeschildert. Am Friedhof übersah ich das Hinweisschild und fuhr geradeaus. Hier muss man sich nach rechts halten.

Die Fahrt auf der Bahntrasse selber ist am Anfang von vielen Schikanen geprägt. Ständig muss man über Straßen und umfährt immer wieder Absperrungen. Irgendwann lockern diese so auf, dass man auch mit einem Tandem in langsamer Fahrt darum herum zirkeln kann. Moderat ging es an vielen Stellen bergan und ebenso moderat auch wieder bergab. Achim Bartoschek empfielt die Tour im Uhrzeigersinn zu fahren, wir können uns da nur anschließen. Auf der ersten Hälfte gibt es kaum Einkehrmöglichkeiten. Jedoch sind an der Strecke immer wieder schöne Rastplätze, die Selbstversorger nutzen können.

Am Ende der ersten Bahntrasse im Sachsenrieder Forst hört dann der Asphalt auf und geht in einen geschotterten Privatweg über. Dieser endet dann auf der Staatsstraße. In der nächsten Kurve könnte der offizielle Bahndamm wieder weitergegangen sein. Der Weg ist hier auch schottrig, aber gut befahrbar. Noch etwas geschafft vom Vortag, taten wir uns an den Steigungen etwas schwerer. Außerdem brach immer wieder die Sonne durch und es wurde schnell warm.

Etwa ab Königsried ging es dann doch recht hügelig weiter. Ein Höhepunkt (geografisch) ist dann Tannenberg. Ab da geht es erstmal bergab. Wir kamen etwa 2 km weit. Dann hatten die heißen Vorderradfelgen einen Schlauchplatzer verursacht. Mit etwa Tempo 30 bremste ich das Fahrrad auf der Felge zum Stand. Bei dieser Aktion wurde der Mantel so beschädigt, dass zwar Schlauchflicken möglich war, aber immer nur kurz gehalten hat, bevor sich wieder etwas in den Schlauch bohrte. Beim dritten Loch waren wir in Burggen angelangt. Das wurde an der Straßenkreuzung repariert und überlegt wie es weitergeht. Wir beschlossen nach Schongau zu laufen und dort in den Zug zu steigen.

Es lagen 10 km Fußweg vor uns. Nach etwa 1,5 Stunden waren wir in Schongau und deckten uns mit Getränken und unserem Mittagessen (das wir eigentlich in einem gemütlichen Biergarten einnehmen wollten) an einem Lebensmittelmarkt ein. Mit einem kurzen Snack brachen wir dann zum Bahnhof nach Schongau auf. Dort warteten wir auf den nächsten Zug und waren froh wieder auf dem Heimweg zu sein. Da dieser Zug wirklich jeden Baum abklappert und auch noch in Geltendorf eine Baustelle war, kamen wir gut nach 19:00 Uhr zu Hause an.

Beide hatten wir Muskelkater vom Bergfahren und vom Laufen. Bis zum Schlauchplatzer war die Route toll. Wir hoffen sie demnächst mal wieder zu fahren und dann ausgeruhter und vollständig. Den nächsten Tag verbrachte ich mit der Suche nach einem Ersatzreifen. Ich habe fast eine halbe Stunde mit einem der Entwickler eines namhaften Fahrradreifenherstellers telefoniert und immer mehr erkannt, dass es für Tandems mit 20 Zoll - Rädern in Zukunft keine Reifen mehr gibt. Näheres unter Technik bei Radfahren.

Nach einigem Hin- und Her bestellte ich den bisherigen Reifen und habe bis dahin einen etwas schmäleren, der mit 8 bar aufgepumpt werden muss, montiert. Einige kleine Runden können wir damit drehen, aber dies ist nichts für die Langstrecke. Weitere Bilder und Karte werde ich nachreichen, wenn wir die Runde gefahren sind. Mit etwas Glück noch in diesem Urlaub.

 

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